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Referat: Kira Muratowa – Meisterin des Kleinkrams

Zwischen Kurze Begegnungen (1967) und Ewige Rückkehr (2012) der Regisseurin Kira Muratowa verging fast ein halbes Jahrhundert. Die Odessitin hatte die Filmbühne als eine der wenigen Frauen der jungen Generation des sowjetischen Tauwetter-Kinos betreten. Ihre Filme der 60er- und 70er-Jahre bezeichnete sie provokativ als «provinzielle Melodramen». Obwohl sie keinerlei politische Anspielungen machte, sorgte ihr Schaffen für Missfallen und wurde mehrmals durch Drehverbote unterbrochen. Erst mit der Perestroika begann eine neue und äusserst produktive Schaffensphase, die praktisch bis zum Tod der Regisseurin dauerte. Inwiefern haben die politisch-gesellschaftlichen Veränderungen die künstlerischen Visionen Muratowas beeinflusst, und wie stark blieb sie ihrer Eigenwilligkeit treu?

Tatjana Simeunović ist Dozentin an der Universität Basel (Osteuropa-Studien) und im Filmbereich tätig. Ihre Interessen liegen im Bereich des osteuropäischen, insbesondere des (post-)jugoslawischen und (post-)sowjetischen Kinos.

Veranstaltungsdatum
Vergangene Events:
Do., 8.10.2020 19:00
Einführung von Tatjana Simeunović, 60'