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European Arthouse Cinema Day: Have You Seen My Movie?

2011 erregte Christian Marclay Aufsehen mit seiner 24-stündigen Videoinstallation The Clock, die unzählige Filmclips zum Thema Uhrzeit aneinanderfügte. Einer der Assistenten bei diesem Projekt, der in Kanada geborene Wahl-Londoner Paul Anton Smith, hat nun einen eigenen Supercut produziert: Have You Seen My Movie? ist ein ebenso unterhaltsamer wie anregender Film, der das Kinoerlebnis feiert und am European Arthouse Cinema Day im Kino gesehen werden will. (Spieldatum: So, 13.10., 20:45) English text below.

«In Have You Seen My Movie? nimmt Smith Clips aus einer sehr breiten Palette von Filmen und schneidet sie zusammen, um eine Makroerzählung über das Erlebnis des Kinobesuchs und eine Vielzahl von Mikroerzählungen in diesem wunderbaren Rahmen hervorzubringen. Die breitere Geschichte des Films folgt einem relativ einfachen, linearen Ansatz, bei dem die Menschen zuerst im Kino ankommen – von denen, die sich eine Freikarte ermogeln wollen, bis hin zu prunkvollen Anlässen mit rotem Teppich – und weiter, bis schliesslich alle nach Hause gehen, nachdem sie gemeinsam das Ende von Casablanca gesehen haben.
Smith schneidet nicht nur Material aus Filmen über Menschen im Kino zusammen, sondern auch Clips von dem, was sie dort sehen. Dabei gibt es freilich meistens einen offensichtlichen Bruch mit dem, was die Figuren tatsächlich sehen, was oft zu amüsanten und genialen Gegenüberstellungen führt.» (Craig Skinner, flickreel.com, 13.10.2016)
Dabei lässt Smith durch die Montage nicht nur «unmögliche» und absurde Kombinationen von Figuren und Bildern entstehen; er gestaltet auch Sequenzen mit einer bestimmten Anmutung oder gar einem übergeordneten Thema: Nationalismus, Liebe und Sex sind einige der Topoi, die im Bilderstrom der Megamontage als kleine Marksteine auftauchen und jenseits der Kurzweil zum Denken über Kino, Wahrnehmung und Repräsentation anregen.

«In Have You Seen My Movie?, Paul Anton Smith takes clips from a very wide range of films and cuts between them in order to create a macro narrative of the experience of going to the cinema and a great many micro narratives within this wonderful framework. The film’s wider story takes a relatively simple, linear approach, with people first arriving at the cinema – from those blagging their way in for free, to lush red carpet affairs – and all the way to everyone heading home after collectively watching the end of Casablanca.
Smith not only cuts together footage from films of people at the cinema, but he also includes footage of what they are watching. This obviously breaks with what the characters are actually watching for the most part, of course, and this frequently leads to some amusing and ingenious juxtapositions.» (Craig Skinner, flickreel.com, 13.10.2016)