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IOIC-Soireen: Die Revolution im Stummfilm

Das IOIC – Institute of Incoherent Cinematography – macht mit neuen und neuartigen Live-Vertonungen die frühe Stummfilmkunst nicht zuletzt auch einem jungen Publikum zugänglich. Thema dieser Saison sind die grossen politischen Revolutionen. In seiner Einleitung zu Orphans of the Storm versucht Orson Welles zu umschreiben, weshalb den Filmen D. W. Griffiths trotz aller unbestreitbaren formalen Innovation der Geschmack des Altmodischen anhafte. Gemäss Welles liegt es daran, dass «der Erfinder fast der gesamten Sprache des Films, wie wir ihn kennen», inhaltlich von der alten romantischen Bühnentradition des 19. Jahrhunderts zehre. Ein weiterer Grund ist sicherlich, dass Griffith fast immer mittels epochaler historischer Ereignisse die zeitgenössische Geschichte kommentiert. Unter Griffiths Regie wird – in einer meisterhaften Verschränkung der beiden grossen Revolutionen der Neuzeit – die Geschichte zweier empfindsamen Seelen zu Zeiten der Französischen Revolution zu einer Warnung vor dem Aufstieg des Bolschewismus.
Vertont wird der Film von der Tessiner Band Niton, deren Musik sich irgendwo zwischen Ambient, Noise, Experiment und Electronica bewegt. Auch wenn im Trio drei verschiedene traditionelle analoge Sounds konvergieren, nämlich klassische Saiten, vordigitale Keyboards und diverse zu Musikinstrumenten umfunktionierte Objekte, klingt das Ganze durch und durch zeitgenössisch. (IOIC)

Vertonung
Niton
El Toxique (Objekte, Elektronik), Luca Xelius Martegnani (analoge Synthesizer) & Zeno Gabaglio (Cello)