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La pieuvre
Jean Painlevé (Frankreich 1928)

«Studie des Kraken in seinem Lebensraum. Der erste populärwissenschaftliche Dokumentarfilm von Jean Painlevé. (…) Der Film von Jean Painlevé steht (…) in einer etablierten Tradition. Malerische Eröffnung und Schliessung (wahrscheinlich die Bucht von Pellinec), naturalistische Erkundung, abwechselnd Aussenaufnahmen und Aufnahmen im Aquarium, Darstellung der wichtigsten Eigenheiten des Tieres (die Tentakel und Saugnäpfe, die grossen Augen mit goldener Iris, die Kiemen, die Pigmentierung usw.), nicht zu vergessen die unvermeidlichen ‹Kämpfe› (hier mit einem Hummer und mit Krabben) und die pathetischen ‹Todeszuckungen› (…). Einige viragierte Aufnahmen weisen jedoch bereits auf den ‹zoologischen Surrealismus› (…) hin, der später zu Painlevés Markenzeichen werden sollte: Ein Krake reitet auf einer grossen Puppe in einer wahrscheinlichen Reminiszenz an ‹Les chants de Maldoror›; ein anderer fällt von der Astgabel eines Baumes auf einen grinsenden menschlichen Schädel am Boden eines Aquariums (eine ironische Anspielung auf ‹Halieutica› von Oppian von Korykos und ‹Les travailleurs de la mer› von Victor Hugo).» (Thierry Lefebvre, cinematheque.fr)
«Ich lernte den Kraken im Jahr 1911 kennen: Ich war neun und fuhr mit meiner Familie nach Roscoff, dessen meeresbiologische Station damals aus einem grossen Aquarium bestand, das man bestaunen konnte. Ich war so beeindruckt, dass ich Zoologie studieren wollte – und tatsächlich machte ich als Student nähere Bekanntschaft mit diesem Tier. Es wurde zum Thema meines ersten öffentlich gezeigten Films im Jahr 1927.» (Jean Painlevé, Viennale)

Kamera: Jean Painlevé

13 Min., sw, 35 mm, stumm, f+d Zw'titel