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The Holy Mountain
(La montaña sagrada)
Alejandro Jodorowsky (Mexiko/USA 1975)

English text below

Ein Dieb wird betrunken gemacht, damit ein Abguss seines Körpers hergestellt werden kann. Daraus werden lebensgrosse Figuren des gekreuzigten Jesus gefertigt. Wieder bei Sinnen, wird der Dieb wütend und zerstört die Figuren. Daraufhin klettert er auf einen geheimnisvollen Turm, wo er einen Alchemisten trifft. Dieser macht ihn mit seinen zukünftigen sieben Gefährten, auch sie Diebe, bekannt. Gemeinsam sollen sie nach dem heiligen Berg suchen, wo die neun Weisen, die Hüter des Geheimnisses der Unsterblichkeit, thronen.
«Dieser von John Lennon und Yoko Ono mitfinanzierte Film ist eine aufrührerische, surrealistische, frevelhafte Satire, die 1973 in Cannes für Empörung sorgte. The Holy Mountain ist durchdrungen von Tarot-Bildern, alchemistischem Mystizismus und gegenkulturellem Irrwitz – ein Film wie ein Wachtraum!» (mubi.com)
«Jodorowsky studierte Pantomime in Paris. Er glaubte an den Zen-Buddhismus – die Idee, dass die Menschen sich selbst entthronen sollten – und er studierte Carl Jung. (…) Hier also steigt in gewisser Weise ein Mann in das Labyrinth seines eigenen Bewusstseins, wo er seltsame Bilder und Archetypen entdeckt, die er mit allen menschlichen Wesen teilt. Indische Musik erklingt. Jodorowskys Figur ist ein Alchemist. Er fragt den Dieb, ob er Gold will. Natürlich will er. Aber die Art und Weise der Herstellung ist aussergewöhnlich. Der Dieb muss defäkieren und dem Alchemisten seinen eigenen Schweiss geben.
Das spirituelle Erwachen des Diebes beginnt. Schliesslich werden seine eigenen Exkremente zu Gold. Jodorowsky hatte durchaus Sinn für Humor. Aber seine Reise zum heiligen Berg der Selbstentdeckung und des Selbstverlusts hat gerade erst begonnen. Primärfarben, ovale Formen, ein Pelikan, Nacktheit – ein sehr 70er-Jahre-mässiges Produktionsdesign.
Die Selbstfindungsreise des Diebes spiegelt die des Kinos der 70er-Jahre selbst wider. Die politischen, innovativen Filmemacher hatten das Kino nackt ausgezogen, es mit Symbolik über das Selbstsein aufgeladen, es bekämpft und zu Gold gemacht.» (Mark Cousins, The Story of Film: An Odyssey, Episode 9)

"Jodorovsky studied mime in Paris. He believed in Zen Buddhism – the idea that people should dethrone themselves – and he studied Carl Jung, so (...) [here] in a way a man is climbing into the maze of his own mind where he discovers strange images and archetypes that he shares with all human beings. Indian music plays. Jodorowsky’s man is an alchemist. He asks the thief if he wants gold. He does, of course. But the manner of its making is extraordinary. The thief must defecate and give the alchemist his own sweat.
The thief’s spiritual awakening begins. Eventually his own excrement becomes gold. Jodorowsky certainly had a sense of humour. But his journey to the holy mountain of self discovery, and self loss is only just beginning. Primary colours, egg shapes, a pelican, nudity, a very 70s production design. The thief’s journey of self discovery mirrored that of 70s cinema itself. Its political, innovative filmmakers had stripped cinema, naked, loaded it with symbolism about selfhood, fought it and turned it into gold." (Mark Cousins, The Story of Film: An Odyssey, Ep. 9)

Drehbuch: Alejandro Jodorowsky
Kamera: Rafael Corkidi
Musik: Don Cherry, Ronald Fangipane, Alejandro Jodorowsky
Schnitt: Alejandro Jodorowsky, Federico Landeros

Mit: Alejandro Jodorowsky (der Alchemist), Horácio Salinas (der Dieb), Zamira Saunders (beschriftete Frau), Juan Ferrara (Fon, Planet Venus), Adriana Page (Isla, Planet Mars), Bert Kleiner (Klen, Planet Jupiter), Valerie Jodorowsky (Sel, Planet Saturn), Nicky Nichols (Berg, Planet Uranus), Richard Rutowski (Axon, Planet Neptun), Luis Loveli (Lut, Planet Pluto), Ana De Sade (Prostituierte)

114 Min., Farbe, DCP, E+Sp/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
22.12.2021
18:00
So.,
26.12.2021
20:45