English review

«In einer Zeit, in der die meisten Actionfilme leichthin auf die Gesetze der Schwerkraft und der Konsequenz pfeifen, ist es ein Genuss, einen Film zu finden, der sowohl physisch als auch emotional auf derart festem Boden steht wie Daniél Espinosas pessimistischer Pulp-Thriller Easy Money. In seinem Heimatland Schweden war er als Snabba Cash ein Hit; der englische Titel mutet wie billige Ironie an, denn dies ist ein Krimi, in dem niemand ungeschoren davonkommt und jede Handlung eine unwiderrufliche Reaktion zeitigt. Auf der Basis eines Romans des Anwalts und Romanciers Jens Lapidus verwebt Easy Money geschickt drei Erzählstränge: Der Südamerikaner Jorge bricht aus dem Gefängnis aus und macht sich sofort daran, einen grossen Koksdeal durchzuziehen; der serbische Auftragskiller Mrado ist im Auftrag rivalisierender Geschäftsinteressen hinter ihm her; und der gebürtige Schwede J. W., ein Wirtschaftsstudent, der gesellschaftlich aufsteigen will, schleicht sich chamäleonhaft in Mr.-Ripley-Manier in Landhauspartys ein und driftet in die Kriminalität ab, um die Rechnung für seinen ‹Master of the Universe›-Schwindel zu bezahlen. Jeder dieser Männer und ihr krimineller Ehrgeiz werden durch alltägliche Details veranschaulicht – Jorges Familiendrama, Mrados erzwungene Vormundschaft für eine kleine Tochter, J. W., der sich ein billiges Faksimile von Preppy-Kleidung näht –, und ebendiese intime Aufmerksamkeit bietet einen klaren Blick auf unterschiedlich gehärtete Gewissen, die sich unter Druck verbiegen und brechen.» (Nick Pinkerton, The Village Voice, 11.7.2012)

Drehbuch: Maria Karlsson, Daniél Espinosa, Hassan Loo Sattarvandi, Fredrik Wikström, nach dem Roman von Jens Lapidus

Mit: Joel Kinnaman (J. W.), Matias Varela (Jorge), Dragomir Mrsic (Mrado), Lisa Henni (Sophie), Mahmut Suvakci (Abdulkarim), Jones Danko (Fahdi), Lea Stojanov (Lovisa)

124 Min., Farbe, Digital HD, Schwed+Serb+Sp+E+D/d