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Der blaue Engel
Josef von Sternberg (Deutschland 1930)

Als Professor Rath erfährt, dass seine Schüler sich im «Blauen Engel» herumtreiben, sucht er das Vergnügungslokal auf, um sie in flagranti zu erwischen. Doch dabei erliegt er den Reizen der Sängerin Lola Lola – und merkt erst viel zu spät, dass ihn seine Liebe in den Abgrund stürzt.
Josef von Sternbergs Der blaue Engel, das Drama um den Wert der Liebe und der Würde eines Menschen, war und bleibt bis heute ein künstlerisch herausragend gestalteter Film der frühen Tonfilmepoche.
«Es gibt Filme, die sich so tief in unserem kollektiven (und privaten!) Bewusstsein eingenistet haben, dass man sie auswendig zu kennen glaubt – und doch immer wieder anschauen will. Kinomythen eben. Der blaue Engel ist so einer: Die Dietrich mit Zylinderhut als Variété-Diseuse Lola Lola mit cooler Stimme und endlosen Beinen ist zur Ikone lasziver Sünde mit Domina-Touch für bourgeoise Ängste geworden. Und der unmöglich verliebte Pauker Professor Unrat aus der Feder von Heinrich Mann zum Inbegriff des Hahnreis, so, wie ihn Emil Jannings mit dem Mut zur Selbstentblössung verkörpert hat. (…) Heinrich Mann freilich blieb ganz auf dem Boden: ‹Herr Jannings, den Erfolg dieses Films werden in erster Linie die nackten Oberschenkel der Frau Dietrich machen.› Mag ja sein. Von Jannings kam immerhin die Idee, Josef von Sternberg als Regisseur zu engagieren (…). Sternberg seinerseits hatte unter anderen erst Brigitte Helm, den Star von Metropolis, für die Rolle der Lola Lola im Auge, sah dann aber die Dietrich und setzte sie bei Jannings und Ufa-Chef Pommer durch. ‹Nicht diese Hure!›, soll Letzterer ausgerufen haben. Zum Glück vergeblich. Die Filmgeschichte wäre um ein Kapitel ärmer geblieben: Weitere sechs Male stand die Dietrich nach diesem Highlight des frühen deutschen Tonfilms bei Sternberg vor der Kamera. Lola Lola war der Anfang: ‹Von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt›.» (Martin Walder, NZZ, 7.12.2008)

Drehbuch: Carl Zuckmayer, Karl Vollmoeller, Robert Liebmann, Josef von Sternberg, nach dem Roman «Professor Unrat» von Heinrich Mann
Kamera: Günther Rittau, Hans Schneeberger
Musik: Friedrich Hollaender
Schnitt: Sam Winston

Mit: Emil Jannings (Prof. Immanuel Rath), Marlene Dietrich (Lola Lola), Kurt Gerron (Kiepert, Zauberkünstler), Rosa Valetti (Guste, seine Frau), Hans Albers (Mazeppa), Eduard von Winterstein (Schuldirektor), Reinhold Bernt (Clown), Karl Huszár-Puffy (Wirt), Gerhard Bienert (Polizist), Wilhelm Diegelmann (Kapitän), Rolf Müller (Gymnasiast Angst), Roland Varno (Gymnasiast Lohmann), Carl Balhaus (Gymnasiast Ertzum), Friedrich Hollaender (Klavierspieler), Wolfgang Staudte (Gymnasiast)

108 Min., sw, DCP, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
17.2.2020
18:15
Mi.,
19.2.2020
20:45
So.,
23.2.2020
15:00