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Leuchte, mein Stern, leuchte
(Gori, gori moja swesda)

Vom 7. bis 9. Juni führt das Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich die internationale Tagung «Spiel mit Affinitäten. Film, Fotografie und Kunst im frühen 20. Jahrhundert» durch. Als Teil des Programms erhält der bekannte deutsche Regisseur Andreas Dresen eine Carte blanche.

Mit Alexander Mittas Leuchte, mein Stern, leuchte (Gori, gori moja swesda) wählt Andreas Dresen (Halbe Treppe, Sommer vorm Balkon) einen Film aus, der für sein eigenes filmisches Schaffen bedeutend ist. Erzählt wird die Geschichte eines Theaterschauspielers (Oleg Tabakow), der kurz nach der Oktoberrevolution durch die UdSSR tourt, wobei Leuchte, mein Stern, leuchte das Verhältnis zwischen Kunst und Gesellschaft zur Zeit der Russischen Revolution auslotet.
«Ein revolutionärer Wanderschauspieler versucht 1920 im Süden Russlands, das Volk für die Revolution zu gewinnen. In den Kämpfen zwischen ‹Weissen› und ‹Roten› findet er den Tod. Tragikomödie über Werte, die Freiheit und die Aufgabe der Künste und ihre Wirkung. Im poetisch-realistischen Stil inszeniert und von sinnlichen Bildern geprägt, versprüht der Film eine Überfülle an Einfällen.» (Lexikon des int. Films)
«Alexander Mittas Leuchte, mein Stern, leuchte ist ein Film, der auf höchst ungewöhnliche Art tiefe Einsichten in das Wesen der Kunst zu vermitteln sucht. Es ist ein Film, mit dem es sicher nicht jeder Betrachter ohne Weiteres leicht haben wird, aber ein Film, den man gar nicht oft genug sehen kann.» (Berliner Zeitung, 19.3.1972)
Nach dem Film bietet der anschliessende Apéro im Foyer des Filmpodiums allen Gästen die Gelegenheit, sich über Mittas Leuchte, mein Stern, leuchte und eigene filmische Affinitäten auszutauschen.

Alexander Mitta (UdSSR 1970)

«Der lebensfrohe Künstler und Idealist Iskremas zieht im Russland kurz nach der Oktoberrevolution durchs Land, um mit seinen eigenwilligen Shakespeare-Interpretationen die einfachen Massen der Provinz für die gute Sache der Revolution zu gewinnen. Doch Iskremas sieht sich einer Welt der Auflösung gegenüber: Das Wunder des Kinematografen macht ihm das Publikum streitig und im Bürgerkrieg zwischen Bolschewiken und Konterrevolutionären wird auch und gerade um die Peripherie gestritten. (...) Zwar in einer recht liberalen Phase der Sowjetunion entstanden, wurde der Film kurz nach Erscheinen aufgrund seiner teilweise kritischen Spitzen verboten.» (Thomas Groh, Jump-cut.de, 4.11.2003)

Drehbuch: Juli Dunski, Waleri Frid, Alexander Mitta
Kamera: Juri Sokol
Musik: Boris Tschaikowski
Schnitt: Nadeschda Wesselowskaja

Mit: Oleg Tabakow (Wladimir Iskremas), Jelena Proklowa (Kryssja, Bauernmädchen), Jewgeni Leonow (Pascha), Oleg Jefremow (Fjodor, Maler), Wladimir Naumow (Stabskapitän), Marlen Chuzijew (Fürst), Leonid Djatschkow (Ochrim), Leonid Kurawljow (Serdjuk, Kommissar)

99 Min., Farbe, 35 mm, Russ/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
8.6.2018
18:15
Einführung: Andreas Dresen (ca. 25 Min.)