Francis Ford Coppolas Verschwörungsfilm von 1974 wurde durch Michelangelo Antonionis Wahrnehmungskrimi Blow-up inspiriert, in dem ein Modefotograf in der Vergrösserung eines seiner Bilder einen Mord zu erkennen glaubt. Bei Coppola ist der Protagonist ein Abhörspezialist: Harry Caul, eine Kapazität in seiner Branche, lebt einsam-zurückgezogen, ganz auf die Professionalität seiner Arbeit fokussiert. Einen neuen Auftrag, das Abhören eines Paares, erledigt Caul zunächst mit charakteristischer Kreativität und emotionaler Distanz. Doch beim Entziffern des Gesprächs beginnt er die Bruchstücke einer tödlichen Konspiration auszumachen und um das Leben des Paares zu fürchten. Während sich die Anzeichen der Verschwörung verdichten, muss er erkennen, dass er Teil davon ist.
Coppolas Drama, das als Réédition in neuer Kopie zu sehen ist, beeindruckt auf verschiedenen Ebenen: als Selbstreflexion über Aspekte des Filmemachens, als Persönlichkeitsstudie, welche die Mechanismen der Paranoia offen legt, und als Musterstück eines filmischen Kammerspiels. (hmt)

Drehbuch: Francis Ford Coppola
Kamera: Bill Butler
Musik: David Shire
Schnitt: Richard Chew, Walter Murch

Mit: Gene Hackman (Harry Caul), John Cazale (Stan), Allen Garfield (Bernie Moran), Frederic Forrest (Mark), Cindy Williams (Ann), Michael Higgins (Paul), Elizabeth MacRae (Meredith), Harrison Ford (Martin Stett), Teri Garr (Amy Fredericks), Robert Duvall (Regisseur, ungenannt), Mark Wheeler (Rezeptionist)

113 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f