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Reedition: Die verborgene Festung

1958 machte sich Akira Kurosawa mit Die verborgene Festung erstmals daran, die traditionellen Werte des Samurai-Epos zu untergraben. Das Ergebnis ist eine spassige Schelmengeschichte, die an John Fords Western und an Shakespeare gemahnt. Japan im 16. Jahrhundert. Zwei arme Bauern, die umsonst im Krieg ihr Glück zu machen suchten, finden auf dem Heimweg ein Goldstück. Dieses gehört zum Schatz der Prinzessin Yukihime, die von einer feindlichen Sippe verfolgt wird und sich unter dem Schutz ihres getreuen Generals Rokurota in eine verborgene Festung geflüchtet hat. Rokurota gibt sich als Bandit aus, der den Schatz geraubt hat, und stellt Yukihime als seine Geliebte hin. Er nutzt die Gier der nichtsahnenden Bauern aus, um die Prinzessin mit ihrer Hilfe in Sicherheit zu bringen.
«In diesem Sinne trifft der Titel des Filmes zu, der vollständig lautet: ‹Drei böse Männer in einer verborgenen Festung›. Darin steckt schon die Intention, die Kurosawa in Yojimbo (1961) zu einer konsequenten Umcodierung der Genrekonventionen führen wird – eine Welt zu entwerfen, die von Grund auf verdorben ist und in der das Böse nur mit Bösem zu bekämpfen ist. Von dieser Position aus betrachtet erscheint Die verborgene Festung nur als eine Art Vorübung, die sich noch ganz dem Charme des Abenteuers, der tölpelhaften und heroischen Gestalten, der Faszination grandioser Landschaften und auftrumpfender Massenangebote überlässt.» (Karsten Visarius, in: Akira Kurosawa, Hanser Verlag 1988)
Das Filmpodium zeigt dieses Schlüsselwerk von Kurosawa in einer restaurierten Fassung.