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Premiere: Still the Water

Der Wald von Mogari hiess der Film, der 2008 im Filmpodium Premiere hatte und von einem Greis und einer jungen Frau handelte, die gemeinsam aus ihrer Trauer herauszufinden suchten. Die japanische Regisseurin Naomi Kawase ist ihren Leitthemen seither treu geblieben. «Niemand hat in den letzten Jahren feinere und zurückhaltendere Bilder gefunden für die Zyklen von Leben und Sterben, Lieben und Hassen, Eifersucht und Hoffnung (...).
Im Zentrum stehen der Junge Kaito und das Mädchen Kyoko. Sie sind Nachbarn und Freunde und sie gehen in die gleiche Schule auf der subtropischen japanischen Insel Amami-Oshima. (...) Kyoko hängt an dem Jungen, fährt im Stehen auf seinem Fahrrad mit und ihr Vater, der ein kleines Café führt, macht den Teenagern Abendessen. Denn Kaitos Mutter arbeitet in einem der Küstenhotels und ist selten zuhause.
Während Kyokos Mutter sterbenskrank ist und schliesslich im Kreise von Familie, Freunden und Nachbarn mit Gesang in den versöhnten Tod begleitet wird, zeigt sich, dass Kaito sich mit der Trennung seiner Eltern nicht abfinden kann und dass er der Mutter insbesondere ihre Liebhaber übel nimmt.
Das sind die zwei einfachen Plotlinien, an denen Kawase eine ganze naturmystische Inselphilosophie aufhängt und durchspielt. Der Gelassenheit und Versöhnlichkeit von Kyokos Familie stehen die Spannung und die Frustration von Kaito gegenüber. (...) Naomi Kawases jüngster Film berührt und trägt auf die ihr eigene stille und lyrische Art. Und er hat ein paar Momente der Wut und der Frustration, welche ihm guttun.» (sennhausersfilmblog.ch, 20.5.2014)