Immer wieder zieht es Ghatak an den Fluss, Sinnbild des ewigen Wandels und Metapher für das getrennte Bengalen, aus dessen Ostteil er stammt. Als dort nach einem blutigen Unabhängigkeitskrieg der neue Staat Bangladesch entsteht, kehrt Ghatak zurück, um diesen Film zu drehen. Der Fluss Titash erzählt, im Rhythmus eins mit Ebbe und Flut des Flusses, vom Verschwinden einer Fischerkommune. Darin verwoben: zwei tragische Frauenschicksale. Die eine wird nach ihrer Hochzeit und der Geburt eines Kindes von Flussbanditen entführt, die andere, Basanti, kümmert sich um das verlassene Kind, verliert es schliesslich. Zugleich verliert der Fluss sein Wasser. Die Fischer werden von grausamen Händlern aus der Stadt vertrieben. Am Ende halluziniert die im Flussbett nach Wasser grabende Basanti sterbend die nächste Generation: Reisfelder, durch die ein kleiner Junge läuft, sein Pfeifen auf dem Grashalm ein fernes Echo der Autohupe in Der Vagabund. Ghatak: «Es gibt kein Ende der Zivilisation.»
Drehbuch: Ritwik Ghatak, nach dem Roman von Advaita Malo Barman
Kamera: Baby Islam
Musik: Ustad Bahadur Khan
Schnitt: Basheer Hussain
Mit: Rosy Samad (Basanti), Kabari Choudhury (Rajar Jhi), Roussan Jamil (Basantis Mutter), Rani Sarkar (Munglee), Sufia Rustam (Udayaara)
159 Min., sw, 35 mm, Bengali/d/f