Der junge Verkäufer Tony und sein Freundeskreis leben in einem traditionsgeprägten italoamerikanischen Quartier von Brooklyn für die Weekends in Discotheken, wo Tony der allseits bewunderte Tanzkönig ist. Eine Reihe von Streitereien und ein manipulierter Tanzwettbewerb entfremden Tony zunehmend von seinem Milieu, von dem er sich nach einem dramatischen Zwischenfall schliesslich ganz freisagt.
Als kitschiges Vermarktungsvehikel und modischer Ritt auf der Discowelle ist der Kassenschlager, mit dem John Travolta zum Star wurde, für die Filmgeschichte abgeschrieben worden. Die einseitige Wertung unterschlägt, dass der Film mit einigem Gespür für Stimmungen nicht nur das Lebensgefühl junger Italoamerikaner zwischen Tradition und Moderne, sondern auch den Puls des internationalen Discofiebers der 1970er Jahre erfasst. Doch wir wollen es mit der Ehrenrettung nicht übertreiben: Saturday Nihgt Fever ist Camp und - von den erstaunlich hausbackenen Tanzszenen bis zum pädogogischen Ende - nur mit ironischem Blick voll zu geniessen. Dauerhaftester Wert des Films bleibt wohl der geniale Soundtrack, der den Bee Gees einen Platz in der Popgeschichte gesichert hat. (afu)

Drehbuch: Norman Wexler, nach einem Zeitungsartikel von Nik Cohn
Kamera: Ralf D. Bode
Musik: Barry Gibb, Maurice Gibb, Robin Gibb, David Shire
Schnitt: David Rawlins

Mit: John Travolta (Tony Manero), Karen Lynn Gorney (Stephanie Mangano), Barry Miller (Bobby C.), Joseph Cali (Joey), Donna Pescow (Annette), Paul Pape (Double J.), Bruce Ornstein (Gus), Julie Bovasso (Flo Manero), Martin Shakar (Frank Manero jr.), Sam Coppola (Dan Fusco), Ann Travolta (Pizza-Girl)

118 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f