Mitten im New Yorker Siegestaumel am Ende des Zweiten Weltkrieges schmeisst sich ein entlassener GI und Saxophonist penetrant an eine junge Frau heran, die sich als begnadete Jazzsängerin entpuppt. Die beiden werden ein Liebes- und Musikerpaar, sind ständig auf Tournee, leben sich durch berufliche Rivalität, Karrieredenken und unterschiedliche künstlerische Auffassungen aber auseinander und trennen sich schliesslich. Jahre später kommt es, wieder in New York, zu einer letzten Wiederbegegnung.
Eine Liebeserklärung an Swing und Bebop, eine Hommage an die grossen Studiomusicals der 30er und 40er Jahre, eine Studie über künstlerische Integrität und Besessenheit, eine umwerfend komische und himmeltraurige Geschichte über die stiernackige Dummheit der Männer, die in der Liebe alles kapputt machen kann: Martin Scorseses Musical schillert vor Anspielungen und platzt dabei aus allen Nähten. Mindestens zweimal wurde der Film gekürzt, später wieder verlängert. Er war und bleibt grossartig masslos: Nur schon die Ursprungsidee, das stilisierte Kulissen-New-York des klassischen Hollywood wieder aufleben zu lassen mitten in einer Zeit des Authenitizitäs-Fetischismus... (afu)

Drehbuch: Earl Mac Rauch, Mardik Martin, Julia Cameron (ungenannt), Martin Scorsese (ungenannt), nach einer Erzählung von Earl Mac Rauch
Kamera: László Kovács
Musik: Ralph Burns, div. Jazz-Klassiker
Schnitt: Bert Lovitt, David Ramirez, Tom Rolf

Mit: Liza Minnelli (Francine Evans), Robert De Niro (Jimmy Doyle), Lionel Stander (Tony Harwell), Barry Primus (Paul Wilson), Mary Kay Place (Bernice Bennett), Georgie Auld (Frankie Harte), George Memmoli (Nicky), Murray Moston (Horace Morris), Dick Miller (Besitzer des Palm Club), Lenny Gaines (Artie Kirks), Clarence Clemons (Cecil Powell), Kathi McGinnis (Ellen Flannery)

137 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f, J/14